Felix' Pizzateig-Rezept und Prozess - Lea Bella

Dieses Pizzateig-Rezept nach Biga-Art habe ich über 2 Monate entwickelt, um 50-60 Gäste bei einer Pizzaparty mit neapolitanischer Pizza versorgen zu können. Bei vielen Gästen hat der Teig positives Erstaunen hervorgerufen und ich habe gutes und ehrliches Feedback erhalten. Teig gelungen! Es ist also kein zusammengestückeltes SEO-Rezept und wurde auch nicht von einer KI erlogen, sondern im harten Alltag erprobt. :-)

Neapolitanische Pizza!

Optimiert wurde dieser Pizzateig auf Verarbeitung, ohne geschmackliche Abstriche machen zu müssen.
So hat der Teig etwas weniger Wassergehalt, als eigentlich laut anderen Internet-Rezepten üblich, damit dieser nicht ganz so stark klebt und somit leichter vom Schieber in den Ofen geht. Genau genommen hat dieser Teig 54% Hydration. Dazu muss ich sagen, daß während meiner Tests, zwischen mehr oder weniger hydriert, ich keinen geschmacklichen Unterschied feststellen konnte. Der Teig mit 54% Hydration schmeckte mir genauso gut, wie der mit 65% Hydration. Und fluffig war dieser ebenfalls. Ich denke, durch die lange Gärdauer von 72 Stunden und mehr, wird halt auch der 54%-Hydrationsteig fluffig. Laut manchen Internetforisten “geht das garnicht” und man braucht Hardcore-Hydration. Das ist meiner Meinung nach Quatsch!

Der Teig wird außerdem nicht nach-hydriert. So fällt eine anstrengende Verarbeitungsstufe weg. Alle Zutaten kommen ganz am Anfang zusammen. Beim Nachhydrieren fügt man dem Teig vor der Stückgare weiteres Wasser hinzu und muss den Teig dann natürlich auch noch einmal gut kneten. Dies habe ich mir einfach gespart. Ich konnte keinen geschmacklichen Unterschied feststellen. Meiner Meinung nach ist das Nachhydrieren rein prozessbedingt. In manchen Pizzerias mag dies Sinn ergeben, um Kühlschrank/Lagerplatz zu sparen. Ich spare aber lieber einen Verarbeitungsschritt.

Außerdem sei gesagt, das Salz im Teig stört die Gare nicht! Dies liest man auch mancherorts. Man kann das Salz selbstverständlich ganz am Anfang hinzufügen. Dadurch wird der Teig zwar etwas fester, gleich am Anfang, trotzdem können alle Prozesse ablaufen.

Neapolitanische Pizza ist übrigens UNESCO-Kulturerbe und besteht im Grunde aus nur 4 Zutaten: Mehl, Wasser, Salz und Hefe. Aber seht selbst. Jetzt zum Rezept und Zubereitung des Pizzateiges, um neapolitanische Pizza backen zu können!

Rezept: Felix’ Pizzateig - Lea Bella

Gebacken wird diese bei 400-500 Grad für 1-2 Minuten. Du brauchst also einen speziellen Ofen.
Du kannst versuchen diesen Teig auch in einem normalen Backofen zu backen, allerdings wird er dann vielleicht etwas pampig, da der lange Backzeitraum zu viel Wasser entzieht. Du könntest dann probieren 10-20 Gramm mehr Wasser zu nehmen.

Zutaten:

  • 60g Semola-Hartweizengrieß
  • 940g Weizenmehl Tipo 00
  • 540g Wasser
  • 20g Salz
  • 2-3g Hefe

Dauer:

  • Arbeitszeit: Ca. 40 Minuten insgesamt
  • Gare: 72 Stunden

Menge:

Mit dieser Menge lassen sich am Ende 6 mittelgroße Teigballen á 260 Gramm oder 8 kleine Teigballen á 195 Gramm formen, die in eine normale Teigballenbox passen.

Zubereitung des Teiges:

Semola, Weizenmehl und Salz in eine Schüssel geben. Kurz trocken vermischen.
Kaltes Wasser abwiegen und Salz und Hefe darin auflösen. Es ist wichtig das Wasser abzuwiegen. Die Striche an einem Messbecher sind hier zu ungenau.

Die Zutaten werden dann auf langsamster Stufe maschinell 12 Minuten lang zu einem geschmeidigen Teig verknetet.
Das Wasser am Anfang des Knetprozesses stückweise dazu geben.

Wer keine Knetmaschine hat, alternativ, per Hand:
20 Minuten falten und kneten. Das ist anstrengend!

Dem Teig wird beim Kneten Energie zugeführt, so daß dieser sich erwärmt. Die Teigtemperatur sollte dabei nicht über 25 Grad kommen. Die Hefe soll hier noch halblang machen. Steuern kannst Du dies mit der Kälte des hinzugefügten Wassers.

Nun wird die Stockgare vorbereitet.
Du formst eine große abgeflachte Kugel und legst diese in die Mitte der Teigballenbox. Die Kugel deckst Du mit Frischhaltefolie ab, um dem Flüssigkeitsverlust während der Stockgare vorzubeugen und machst den Deckel auf die Box, so das der Behälter abgeschlossen ist.

Die Teigballenbox stellst Du in den Kühlschrank, der 4-6 Grad kalt sein sollte. Unter 7 Grad arbeitet die Hefe extrem langsam und die Enzyme im Teig können einen Fermentationsprozess beginnen, der den einzigartigen Pizzateiggeschmack bringt und die Struktur des Teiges positiv verändert.

Nach 2 Nächten, also ca. 48 Stunden, kannst Du das Stockgut aus dem Kühlschrank holen.
Bei Bedarf kann das Stockgut noch 1-2 Mal mit der Hand gefaltet werden.
Nun formst Du daraus auf der Arbeitsfläche das Stückgut, also die einzelnen Teigballen, zu einer Kugel. Am Besten wiegst Du diese ab, um ein gleichmäßiges Ergebnis zu erzielen. Den Teig holst Du dir mit einem Teigschneider oder Messer vom Stockgut. Nicht reißen!
Die Unterseite der Kugel legst Du kurz auf Semola-Hartweizen, damit diese nicht klebt und dann kommt das nun Stückgut zurück in die Ballenbox. Du hast danach 6-8 Teigballen.

Die Teigballenbox mit dem Stückgut kommt nun mit Deckel wieder zurück in der Kühlschrank und verbleibt dort für eine weitere Nacht.

Am nächsten Morgen holst Du die Box aus dem Kühlschrank und stellt diese an einen wärmeren Ort.
Nun aktiviert sich die Hefe und Du gönnst dem Stückgut 8 Stunden Hefegärung bis Du daraus eine köstliche Pizza backst. Die Teigballen sollten sich dabei in der Größe ungefähr verdoppelt haben. Wenn Du also um 18 Uhr eine Pizza backen möchtest, dann holst Du das Stückgut um 10 Uhr aus dem Kühlschrank.

Zubereitung der Pizza:

Streue dünn, aber gleichmäßig, Semola auf eine Arbeitsfläche. Mehl funktioniert nicht bzw. verbrennt im Ofen. Nehme einen Teigling und forme zuerst in der Luft mit dem Handballen eine kleine Teigscheibe. Diese legst Du auf die Semola und breitet den Teig mit der Hand noch etwas weiter aus. Auf keine Fall mit einem Nudelholz. Damit würdest Du die Semola in den Teig drücken und dieser könnte seine Antihaftwirkung nicht mehr entfalten. Nun schiebst Du den Teigschieber unter den ausgebreiteten Teigling. Auf dem Schieber hebst Du den Teigling noch einmal an und pustest überschüssiges Semola weg, damit dieses nicht im Ofen verbrennt. Jetzt kannst Du die Pizza auf dem Schieber zügig belegen und ab in den Ofen damit!

Guten Appetit!

Det Danske Slægtskabsdiagram

Ifølge af at udføredelse min hobby, lærer Dansk, jeg snublede over de danske slægstskabsbetegnelser. Jeg synes de er meget mere præcis end de tyske. For eksempel betegnelser som Farfar eller Morfar er til det punkt. I modsætning hertil man skal sige på tysk “Moren fra min far” for bare morfar. Mine yndlingsbetegnelser er “Faster” eller “Moster” for betyldese af “Mig fars søster” eller “Mig mors søster”. Fantastike simpelheden.

Her findes du et slægtskabsdiagram jeg har skabt. Lincensen er en “Creative Commons-Navngiving-Samme betingelser”.
Så må du anvende det overalt, men må ikke anvende det uden navngiving.

Skriver mig, hvis du finder en fejl eller har noget at tilføje.

Hent: Det Danske Slægtskabsdiagram som PDF

Det Danske Slægtskabsdiagram

Trailschuh: Inov-8 Trailfly 250 Testbericht

Disclaimer: Ich habe alle Schuhe selbst erworben und wurde von niemandem gesponsert oder ähnliches.

TLTR: Wer den Terraultra G 260 mochte, mag auch den Trailfly 250. Diese Modelle sind sich extrem ähnlich!

Ist der neue Inov-8 Trailfly 250 etwa eine Alternative zu meinen geliebten Inov-8 Terraultra G 260, die ich im Jahre 2017 gekauft hatte und vielleicht sogar der echte Nachfolger? Dies schoss mir durch den Kopf, als ich den Trailfly 250 im Onlineshop gesehen habe. In diesem Testbericht versuche ich Euch meine Erfahrung mitzuteilen.

Der Trailfly 250 ist ein Schuh für das Trailrunning, aber imho auch für die Straße geeignet.

Der damalige Terraultra 260 ist und war für mich eine kleine Sensation, denn er kombinierte für mich 4 wesentliche Punkte, die kein anderer Schuh so geliefert hat.

  • Er ist ein Zero-Drop-Schuh, also hat 0mm-Sprengung.
  • Platz im Vorfußbereich, aber auch einen guten Schnitt im Mittelfußbereich. Altra-Schuhe sind mir im Mittelfußbereich allesamt zu eng.
  • Er hat eine deutliche, aber straffe und direkte Dämpfung.
  • Die Sohlenhöhe, auf Englisch auch “stack height”, ist gering!

Der letzte Punkt, die geringe Sohlenhöhe, ist mir besonders wichtig. Denn dies lässt mich effizienter und verletzungsfreier Laufen. Ja, richtig gelesen. Ich versuche es zu erklären. Durch die geringe Höhe der Schuhsohle ist folglich weniger Raum zwischen Boden und Fuß. Bei diesem Schuh 9mm um genau zu sein. Dadurch ergibt sich ein kleinerer lateraler Winkel. Sprich die Scherkräfte die seitlich auf das Sprunggelenk wirken sind geringer. Zusätzlich hat man einen stabileren Stand, was besonders bei Trailläufen von Bedeutung ist.

Der Trailfly G 270, der Terraultra G 260 und der Trailfly 250 sind alles Zero-Drop-Schuhe.

Die Kombination aus guter, aber direkter Dämpfung und geringer Sohlenhöhe haben mir den Terraultra G 260 lange Zeit zum Lieblingsschuh gemacht. Und ich meine lange. Dieser Schuh war der robusteste Schuh den ich je hatte. Trotzdem musste irgendwann ein Neuer her.

1. Trailrunning Laufcup III in den Harburger Bergen
Felix Gertz 27.02.21
31,34 km 8:10 min/km 141 bpm 151 Watt
tredict.de
Ich laufen den Trailfly und Terraultra unter anderem in den Harburger Bergen. Dort herrscht ein moderates Höhenprofil auf unbefestigten Wegen. Außerdem verwende ich diese Schuhe gerne auf Schotterwegen und sogar auf der Straße.

Dann hat Inov-8 den Terraultra G 270 herausgebracht, der inzwischen in Trailfly G 270 umbenannt wurde und diesen als den Nachfolger zum 260 beworben. Ich hatte den 270 sofort begeistert bestellt. Der Inov-8 Trailfly G 270 hat ein paar “Verbesserungen” erfahren. Die Dämpfung wurde laut Marketingabteilung erhöht. Dadurch sollen die Läufe weniger ermüdend sein, so in der Werbung. Ich kann sagen, daß bei mir genau das Gegenteil eingetreten ist. Durch die andere Dämpfung ist diese erstens nicht mehr so straff und direkt, im Vergleich zum G 260, aber viel blöder, die Sohle ist höher. Dadurch ist der Fuß nun weiter vom Boden weg, der laterale Winkel und die Scherkraft ist größer und man fühlt sich abgehobener. Der Stand ist nicht mehr so sicher. Nein, daß ist ein komplett anderer Schuh als der Terraultra G 260. Schade, habe ich gedacht. Wirklich viel gelaufen bin ich den Trailfly G 270 nicht. Ich bin mit diesen nie warm geworden.

Der Trailfly G 270 hat im Vergleich zum Trailfly 250 eine höhere und weichere Sohle.

Seit dem habe ich fast jede zweite Woche an die alten guten Zeiten mit meinem Terraultra G 260 gedacht. Was für geile Trailruns haben wir gemeinsam erlebt und er hat mich nie im Stich gelassen. Selbst auf längeren Asphaltstrecken hat er mich selbstbewusst begleitet.

Und jetzt ist der Trailfly 250 da! Jauchz, der sieht ja vom Aufbau genauso aus wie der Terraultra G 260! Gleiche Sohlenstruktur, gleicher Schnitt bei der Zehenkappe, ähnliche Nähte. Gleiche flache Sohlenhöhe! Ist das vielleicht der würdige Nachfolger zu meinem alten geliebten Terraultra G 260? Ok, der Trailfly hat kein “G”, also keine Graphensole, aber das ist mir völlig egal.

Diese Sohle des Terraultra G 260 ist im Vergleich zum Trailfly 250 identisch.

Ich denke, Inov-8 weiß, daß der 260 nicht ganz schlecht war und legt ein bewährtes Prinzip nun nochmal auf. Viele Produktionsschritte sind nun bereits erprobt. Deshalb ist der Trailfly 250 wohl auch verhältnismäßig günstig.

Der Stollenprofil des Trailfly 250 ist identisch mit dem des Terraultra G 260 und bietet ordentlich Grip, ohne aber auf der Straße zu stören, falls man mal auf der Straße läuft. Beim Terraultra G 260 ist natürlich noch Graphen mit beigemischt, was die Sohle sehr haltbar macht. Die Sohle des G 260 auf dem Foto hat knapp 1000 Kilometer runter. Wir werden sehen wie lange die Sohle des Trailfly 250 zu halten vermag. Diese ist auf dem Foto nur 12 Kilometer alt. :)

Das Profil der Sohle ist beim Trailfly 250 und Terraultra G 260 gleich.

Im Allgemeinen würde ich den Trailfly 250 als “Natural Running”-Schuh bezeichnen, da er einen natürlichen Laufstil nicht zu verhindern vermag und für breite Füße geeignet ist. Er hat ausreichend Platz im Vorfußbereich, sowohl zur Seite, wie auch nach oben. Da der Schuh keine Sprengung aufweist, ist so außerdem ein natürlicher Fußaufsatz ermöglicht. Die Sohlenhöhe von 9mm ist gerade noch flach genug, im Gegenzug bekommt man Dämpfung spendiert. Durch die guten aber straffen Dämpfungseigenschaften kann man den Schuh auch für sehr langen Strecken verwenden. Er ist geeignet für das Ultrarunning, auf dem Trail, Schotter und auch Straße. Also ein echter All-Rounder.

Sehr ähnlicher Aufbau beim Trailfly 250 und Terraultra G 260.

Der Trailfly 250 ist mit 287 Gramm bei meiner Schuhgröße von EU 44 erfreulich leicht. So das man bei längeren Läufen auch nicht so schnell ermüdet. Sicherlich gibt es noch leichtere Schuhe. Diese haben dann aber auch entsprechend weniger Dämpfung und Grip. Mein alter G 260 ist mit 300 Gramm deutlich schwerer. Dies liegt aber sicherlich an der Kevlar-Verstärkung des Obermaterials. Kevlar ist nicht gerade leicht.

Das Gewicht des Trailfly 250 ist relativ leicht mit 287 Gramm bei Schuhgröße 44.

Übrigens soll laut Inov-8 die Zahl hinter dem Schuhnamen eine Aussage über das Gewicht des Schuhes machen. Interessant finde ich dabei, daß im Vergleich des Trailfly 250, Terraultra 260 und Trailfly 270, die wirklichen Gewichte auch von der Abstufung nicht übereinstimmen. So ist der G 260 mit 300 Gramm bei mir schwerer als der G 270 mit 278 Gramm, dabei müsste es doch anders herum sein? Es bleibt also ein Rätsel wie Inov-8 darauf kommt und die Gewichtsbezeichnung scheint eher im Marketing-Meeting entstanden zu sein, als im Labor.
SchuhgrößeSprengungSohlenhöheGewichtGraphensohle
Trailfly 250EU 44 / US 10,50 mm9 mm287 GrammNein
Terraultra G 260EU 44 / US 10,50 mm9 mm300 GrammJa
Trailfly G 270EU 44 / US 10,50 mm12 mm278 GrammJa

Leider gibt es eine Sache die mich dann doch wirklich etwas ärgert. Inov-8 scheint Probleme bei der Produktions-Konsistenz zu haben. Sowohl beim Trailfly 250 als auch beim 270 ist der rechte Schuh in sich verdreht. Bei neu gekauften Schuhen wohl bemerkt. Der linke Schuh steht dabei wie eine Eins! Ich bilde mir dadurch ein, auf der rechten Seite einen anderen Fußaufsatz zu haben. Im Video unten kannst Du sehen, wie stark der Verdrall des rechten Schuhes ist.


Produktionsfehler im rechten Schuh nach Neukauf. Dieser weist einen starken Verdrall auf.

Trotz Produktionsfehler wird der Trailfly 250 einen würdigen Platz in meiner Tredict Laufschuhverwaltung haben und hoffentlich genauso viele Kilometer machen, wie der Terraultra 260. Über den Trailfly G 270 reden wir lieber nicht mehr, dieser ermüdet mich durch die indirektere Dämpfung und höhere Sohlenhöhe.

Dieser Artikel ist auch auf Englisch erschienen: Review: Inov-8 Trailfly 250 trail shoe

Tredict: Analyse und Planung für Ausdauersportler

Ich bin jemand der gerne seine Läufe analysiert und in einer etwas anspruchsvolleren Phase, 2 bis 4 Wochen eine Trainingsplanung im Vorraus erstellt, um die Aufwände und Intensitäten der Läufe gut einschätzen zu können. Ich folge dabei dem 80/20-Prinzip. Dabei besteht ein Trainingszeitraum, z.B. eine Woche, aus 80% in niedriger Intensität und 20% in hoher Intensität. Moderate Intensitäten werden bei diesem Trainingsprinzip eher vermieden, da diese zwar erschöpfend sind, aber nicht genügend Trainingsreiz bringen. Da ich technikbegeistert bin, insofern sie sinnvoll ist, Laufe ich natürlich mit einem Stryd-Leistungsmesser, der die Wattleistung am Fuß misst. Ich kann die Intensität der Trainingseinheit also durch Leistung oder Herzfrequenz ermitteln. Um nun eine Planung, mit Einbeziehung von Aufwand und Intensität, und gleichzeitig eine moderne Nachanalyse meiner Einheiten zu haben, war ich gezwungen Sporttracks, Runalyze und Trainingpeaks gleichzeitig zu benutzen. Mal abgesehen davon, dass ich Trainingpeaks extrem überteuert finde, war dies kein Zustand und ich habe im Mai 2019 angefangen eine eigene Platform zu entwickeln und diese ist nun schon länger aus dem Kleinkindalter herraus. Dank an dieser Stelle an alle, die tatkräftig bei der Entwicklung der gesamten Platform mithelfen! Meine persönlichen Anforderung sind schon lange erfüllt und Tredict ist eine ernstzunehmende Alternative geworden.

Tredict ist eine online Anwendung oder auf noch-neuer-Deutsch Webapp, die im Webbrowser läuft und Dir eine moderne und akkurate Ausdauersport-Trainingsplanung und Analyse ermöglicht, also Laufen, Fahrradfahren, Schwimmen, Triathlon, usw., und welche ich Dir hier vorstellen möchte.

Techtalk: Das Frontend ist eine responsive React.js-Anwendung. Das Backend ist ein verteiltes System, realisiert durch LXD-Container, internen API-Contracts und Node.js-Clustering und Process-Forking. Durch verschiedene Sicherheitslayer und Datenspiegelung wird ein hohes Maß an Datensicherheit und Datenschutz gewährleistet. Tredict wird in Deutschland gehostet.

Tredict richtet sich an ambitionierte und/oder professionelle Ausdauersportler, die ein Trainingslog pflegen möchten, gleichzeitig eine Planung nach ihren eigenen Vorstellungen erstellen wollen und eine einfache und unkomplizierte Einsicht über Intensitäten und Aufwände haben möchten.

Trainingsübersicht

Monatsübersicht, nach 'Laufen' gefiltert, mit Intensitätsverteilung und Formkurve

Die Trainingsübersicht ist darauf ausgelegt, die Werte im Blick zu haben, die für eine Trainingsprogression wirklich von Bedeutung sind.
So ist die Intensitätsverteilung im Trainingskalender oder die Zusammenfassung der Workouts, wie Aufwand, Distanz, Dauer, sofort ersichtlich.
Dabei werden bereits absolvierte und auch vorgeplante Einheiten mit einbezogen. Die ebenfalls gut sichtbare Formkurve zeigt Dir dabei Deinen Fitness- und Leistungsverlauf nach dem Banister-Model an.

Bei einzelnen Trainings wird ebenfalls der Aufwand und die Intensitätsverteilung mit einem kleinen Balken angezeigt. So kannst Du erkennen, ob Deine Trainingseinheit wie geplant verlaufen ist.

Aufwand

Die Zusammenfassung zeigt einen moderaten Aufwand eines Fahrtspiels

Der Aufwand wird redundant aus Herzfrequenz, Wattleistung und Geschwindigkeit berechnet.
Die Reihenfolge dessen kannst Du selber festlegen. Wenn Du hauptsächlich mit einem Leistungsmesser trainierst, könnte die Reihenfolge so sein:
Leistung, Herzfrequenz, Pace

Intensitätsverteilung

Intensitätsverteilung eines Trainingsmonats nach Wattleistung

Mit der Intensitätsverteilung hast Du die einfache Möglichkeit Deinen Trainingsverlauf entsprechend dem 80/20-Prinzip zu gestalten.
Selbstverständlich kannst Du auch andere Prinzipien anwenden. Vielleicht bist Du auch Sprinter, wo sich die Verteilung sicherlich anders darstellt.

Es gibt 3 Intensitätsstufen: Niedrig, Moderate und Hoch.

Mich hat es bei anderen Anwendungen immer gestört, dass die so wichtige Intensität nicht wirklich ersichtlich dargestellt wurde und man erst durch viele Klicks herrausgefunden hat, ob ich mich mit meinem Fettverbrennungslauf wirklich im niedrigen Bereich aufgehalten habe.

Zonenverteilung

Leistungszonenbeschreibung mit Auswähl der Intensität

Die Zonenverteilung ist für eine granulärer Aufteilung der Wertebereiche Deiner Einheiten gedacht. Deine Trainings lassen sich so sehr einfach klassifizieren und es ist für Dich ersichtlich, ob Du die in den richtigen Bereichen aufgehalten hast und überhaupt, welche Art von Einheit es war. War es eine langer langsamer Lauf, ein Tempolauf oder ein Intervalltraining? Habe ich mich bei den Intervallen auch wirklich in den richtigen Bereichen aufgehalten? Ist meine langsamer Fettverbrennunglauf auch wirklich langsam genug gewesen?
Tredict bietet die Möglichkeit Herzfrequenzzonen, Leistungszonen, Pacezonen oder Tempozonen und Schrittfreuquenzzonen oder Kadenzzonen anzulegen.
Welchem Zonenmodel Du dabei folgst ist offen gelassen, da es verschiedene Modelle und Herangehensweisen gibt.
Die vorgegebenen Templates richten sich dabei nach dem vermuteten Durchschnitt von Ausdauersportlern und sollten auf jeden Fall individuell angepasst werden. Als Stichwort lassen sich die Zonenmodelle von Herbert Steffny, Matthias Marquardt Herzfrequenz-Zonen oder speziell für 80/20 von Matt Fitzgerald für die Herzfreuqenz nennen. Letztere richten sich nach der Laktatschwelle. Bei den Leistungszonen habe ich gute Erfahrungen ebenfalls mit dem Matt Fitzgerald Zone Calculator gemacht, da dort auch die Vermeidungszonen aufgeführt sind. Das Zonenmodel aus dem Stryd Powercenter ist ebenfalls sehr gut.

Aus den festgelegten Zonen ergeben sich dann auch die Intensitäten.

Zonenrevisionen

Zonenrevisionen beeinflussen nur die Aktivitäten des Datumsbereiches

Bei Sporttracks hat mich ein Sache wirklich genervt. Wenn ich meine Zonen geändert habe, weil ich z.B. einen Trainingsfortschritt gemacht habe und meine Laktatschwelle gestiegen ist, dann wurde alle meine Trainings neu berechnet, auch die vom letzten Jahr. Dies führt natürlich zu völlig falschen Klassifizierungen und Werten, so dass Sporttracks eigentlich nicht so gut benutzbar ist, zumindest aus diesem Gesichtspunkt herraus.
Mit datumsbezogenen Revisionen passiert dies nicht. Es werden nur die Aktivitäten neu berechnet, die in der Datumsbereich der angelegten Revision fallen. Dabei können natürlich so viele Revision wie nötig angelegt werden. Dies bietet ausserdem den Vorteil, dass der Trainingfortschritt auch über die Zonenrevisionen sichtbar wird.

Training planen

Ein geplantes Training mit Steigungsintervallen

Beim planen eines neuen Trainings lassen sich die Abschnitte oder Segmente der geplanten Einheit genau definieren. Aus den Abschnitten ergibt sich die Intensitätsverteilung und der Aufwand. So kannst Du Dauer/Distanz, Geschwindigkeit, Herzfrequenz, Wattleistung und Kadenz für jeden Abschnitt angeben. Die Formkurve zeigt Dir in der Trainingsplanung unmittelbar die Auswirkung der Aufwandsänderung an, wenn Du die Abschnitte anpasst, ohne dass Du herumklicken musst.

Ein geplantes Training lässt sich als Vorlage speichern. So kannst Du wiederholende Trainings wie den wöchentlichen Tempolauf einfach und schnell einfügen. Dies ist auch ebenfalls für Trainer interessant, wenn Tredict im Trainermodus verwendet wird.

Ein Pace- und Schrittfrequenzrechner hilft Dir bei der Auswahl der richtigen Werte.

Training analysieren

Ausgeführtes Training mit Steigungsintervallen in der Nachanalyse

Tredict verarbeitet TCX- und FIT-Dateien, sowohl von alten, wie auch modernen Geräten.
Eine alte Garmin 910xt wird genauso unterstützt, wie eine moderne Garmin 945 oder ein “Edge 580”-Fahrradcomputer. Stryd, Polar Vantage, Suunto 9, Moxy, Sufferfest, Zwift, Apple Watch, Coros, alles kein Problem.

Techtalk: Etwas stolz bin ich auf den eigens entwickelten FIT-Datei-Parser, der dieses Binärformat sehr performant auslesen kann. Ein Lauf mit ~100.000 Datenpunkten ist auf einer modernen Maschine in ~10ms in ein JSON-Format umgewandelt.

Bei der Analyse und Analytik Deiner Trainingseinheit werden momentan über 80 verschiedene Metriken unterstützt, je nachdem was Dein Gerät so alles kann und wie viele Sportuhren, Fahrradcomputer und Footpods Du benutzt. :)

Aus den Zeitserien und dem Verlauf Deiner Aktivität werden dabei verschiedene Leistungsdaten berechnet, die Aktivitätszusammenfassung und die Zonenverteilung erstellt. Durch Kapazitätswerte wie Functional Threshold Power (FTP), Functional Threshold Pace (FTPa) oder der maximalen Herzfrequenz (HRmax) lassen sich dann in Kombination die Effizienzwerte errechnen. Die Effizienzwerte werden mit dem Durchschnitt der vorherigen Woche verglichen, so dass Du einen Trend verfolgen kannst. Als Effizienzwerte stehen zum Beispiel der VO2max oder der Herzfrequenz-Pace-Faktor zur Verfügung, welche sich grob aus Herzfrequenz in Bezug zum Pace ergeben. Mit dem Herzfrequenz-Leistungs-Faktor kannst Du analog die Herzfrequenz im Bezug zur Wattleistung ermitteln.

Werte wie durchschnittliche Leistung oder gefühlte Leistung (was dem Normalized Power® entspricht), werden gleichberechtigt mit Geschwindigkeit und anderen Leistungswerten angezeigt. Analog zur gefühlten Leistung, zeigt Tredict auch die gefühlte Herzfrequenz an, also quasi die Normalized Heart Rate.

Wichtig finde ich auch die Angabe von Spaßfaktor und “Gefühlter Anstrengung” zu jeder Aktivität, da dies den menschlichen Faktor wieder mit einbezieht. Ausdauersport ist schließlich auch ein Training des Geistes. Ein echter Trainingsfortschritt lässt sich meiner Meinung nach nur erzielen, wenn man den Geist genauso einbezieht, wie den Körper. Wer ständig spaßbefreit trainiert und mit verzogenem Gesicht herumläuft der macht doch etwas falsch.

Ausrüstung

Laufschuhe sortiert nach Leistungsintensität

Die Ausrüstungsliste bietet eine vielzahl von statistischen Werten, die Du erfassen und filtern kannst.
So werden z.B. die Aufwände und Intensitäten ebenfalls bei einem Ausrüstungsgegenstand dargestellt.
Ein Wettkampfschuh hat daher logischerweise eine hohe Intensität in der Statistik.

Benutzerdefinierte Felder

Ein benutzerdefinierter Wert - Bier trinken ist beim Laufen sehr wichtig. ;)

Mich hat es ebenfalls gestört, dass mir keine andere Sportsoftware (ausser das alte Desktop-Sporttracks), die Möglichkeit gibt, meine eigenen Ideen umzusetzen. Ich bin schließlich Programmierer. Mit Tredict kannst Du deine eigenen Metriken programmieren, in JavaScript. Diese werden dann in der Aktivitätsanalyse, Jahresübersicht und auch in der Auswertung angezeigt! Find ich persönlich genial. :D Wenn Du also unbedingt die Training Stress Score® (TSS®) brauchst.. Die Formel dazu ist ja bekannt. Programmier sie Dir einfach selber rein.

Trainer

Verbundene und angefragte Trainer

Du kannst bei Tredict als Trainer fungieren und Dich mit anderen Tredict-Sportlern verbinden. Der Sportler kann entscheiden, ob er dem Trainer einen angepassten Schreibzugriff gewährt oder nur ein Lesezugriff erfolgen soll.
So besteht auch die Möglichkeit Dich einfach mit Deinen Freunden zu verbinden. Ihr könnt das gegenseitig Euren Trainingsplan bewundern.
Gerade bei Triathleten ist dieser ja meistens reichlich mit Aktivität gefüllt. :)

Auswertung

Ohne viel Hoku-Pokus kannst Du so viele Aggregationsdiagramme oder Relationendiagramme erstellen, wie Du lustig bist und dabei aus allen Metriken und benutzerdefinierten Feldern auswählen. Dabei kann sich die Auswertung über Deinen gesamten Zeitraum Deines Trainingstagebuches erstrecken. Es sind keine Grenzen gesetzt.

Aggregationsdiagramm

Monatsaggregation für den Zeitraum eines Jahres

Um Durschnittswerte oder Summen anzuzeigen bietet sich das Aggregationsdiagramm an.
So kannst Du z.B. die wöchentliche Trainingsanzahl, den monatlichen Aufwand oder die Veränderung Deiner VO2Max anzeigen.
Ich habe habe damit herausfinden können, das sich letztes Jahr meine Balance der Bodenkontaktzeit umgedreht hat. Warum auch immer. Es könnte aber eine Borilliose Phase I verantwortlich gewesen sein.

Relationendiagramm

Relationendiagramme zeigen Zusammenhänge auf

Um Verhältnisse zu ermitteln bietet sich das Relationendiagramm an.
Ein bekanntest Verhältnis ist z.B. die Relation von Schrittfrequenz zur Geschwindigkeit in Kombination mit der Schrittlänge.
Schrittfrequenz und Schrittlänge erhöht sich in der Regel bei Erhöhung des Pace.

Rekorde

Maximale Durchschnittswerte für den Laufpace des Jahres 2019

Um die maximalen Durchschnittswerte und schnellste Streckenzeiten über einen bestimmten Zeitraum zu ermitteln, brauchst Du nur einen Blick auf die Rekorde werden.

Form

Formkurve über 4 Jahre mit Markierung von Wettkämpfen

Die Formkurve zeigt Dir Deine Leistungsfähigkeit und Deinen Fitnesstrend für den ausgewählten Zeitraum.

Krankheiten & Verletzungen

Mit Tredict kannst Du Krankheit & Verletzungen tracken. Diese werden dann mit in der Trainingsübersicht angezeigt und Du weißt gleich was Sache ist.

Körperdaten

Du kannst Körperdaten wie Gewicht, Körperfettanteil, Muskelmasse und Wasseranteil entweder selber eintragen oder mit einer Waage, die über Garmin Connect verbunden ist, auch automatisch eintragen.

Abschließend

Bei all den Metriken und Zahlen, die Dir so eine Sportanalysesoftware bietet, vergiss nicht den Spaß am Ausdauersport.
Mir bereitet es immer sehr viel Freude einfach durch die Landschaft oder den Kiez zu laufen, ins kühle Nass zu springen, eine Runde zu Schwimmen oder mit dem Fahrrad durch den Wald zu heizen. Klar, ein Training “muss auch mal sein”. Mein persönliches Ziel ist es auf jeden Fall den Spaß am Sport zu behalten. Dazu gehört es auch, nicht andauernd in einer Überbelastung zu sein. Ich hoffe mit Tredict kannst Du dies gut bewerkstelligen.

Tredict findest Du unter tredict.de in Deutsch oder unter tredict.com in Englisch.

Team Tredict California :)

Frühlings-Waldlauf Pilzhagen 2018

LG Alsternord Frühlings-Waldlauf
Der erste Wettkampf des Jahres ist für mich immer der Test, wie gut ich über den Winter gekommen bin.
Dieses Jahr partizipiere ich das erste Mal beim Waldlauf des LG Alsternord im Rantzauer Forst bei Norderstedt.
10km über Erde und Waldwege. Keine Autos und tolle Luft. 7 Grad Celcius. Ambiente sehr persönlich und überschaulich. Insgesamt laufen beim 10km-Lauf 47 Personen mit.
Am Sammelpunkt gibt es leckeren warmen gesüßten Zitronen-Schwarztee von dem ich mir gleich 2 genehmige.
Der Tee erscheint mir mit seinem Koffein und vor allem Zucker, als ein sehr guter Treibstoff für die kommende Anstrengung.
Mir fallen viele Läufer mit flachen Wettkampfschuhen auf. Eine Dame trägt Topo Athletics, eine Andere sehe ich mit “Joe Nimble”-Minimalschuhen. Ich selber habe meine Inov-8 Trail Tailon 250 angezogen, um ordentlich Grip auf der Erde zu haben. Die Sprungkraft hole ich mir vom Waldboden und meiner Achillissehne. Meinen medialen Unterschenkel und das Sprunggelenk habe ich untersützend mit Kinesiotape versehen. Ich verspreche mir davon weniger Reizung zwischen Haut und Bindegewebe, da die Haut durch das Tape leicht angehoben wird.
Dann geht es auch schon los. Nichts mit Sprungkraft! Meine Beine stampfen wie ein Klotz auf den Boden und ich fühle mich trotz meiner 66kg, wie ein Elephant, der zuviel Bier getrunken hat. :D Nichts mit Leichtigkeit und Eleganz. Liegt es an der Zeitumstellung oder an falschem Training? Da muss ich jetzt durch, nun sinds noch 10km zu laufen.
Nach ca. 4km werde ich dann doch etwas schneller und hänge mich hinter die Nummer 106. Er scheint genau den Pace zu laufen, den ich gut durchhalten kann. Ich laufe 2km hinter ihm, um dann zu überholen, als er mir die Gelegenheit bietet. Das war vielleicht ein Fehler. So hechel ich mir einen ab, bis endlich das Ziel in Sicht kommt. Da höre ich hinter mir jemandem zur Beschleunigung ansetzen. Nummer 106. Ich denke an meine Regeneration und beschleunige nicht, so kommt er doch noch vor mir ins Ziel. :) Auf diesem Wege alles Gute für den Haspa-Marathon!
Dieser Lauf hat mir sehr gut gefallen. Tolle, ruhige Stimmung und Zitronentee. Bis zum nächsten Mal.



Witwentannen Frühlingslauf
Felix Gertz 25.03.18

9,76 km 5:10 min/km 175 bpm 231 Watt

tredict.de

Unabhängig mit Freifunk

Ich bin nun auch unter die Freifunker gegangen und stelle meinen Nachbarn und der Liegewiese vor meinem Haus freies Internet mit einem speziell eingerichteten WLAN-Router zur Verfügung. Bei diesem tollen Wetter wie heute verursachte die Wiese eine rege Benutzung des Angebots und es waren teilweise 6 Geräte gleichzeitig verbunden. Ich habe diesem Freifunk-Knotenpunkt den Namen ‘Freifunk-Baxter1’ gegeben, falls Ihr auf der Karte danach suchen möchtet.

Das Freifunknetz ist ein eigenständiges und autonomes IPv6-Netzwerk, welches über die Verbindung benachbarter Freifunk-Knotenpunkte (WLAN-Router) gebildet wird. Topologisch entsteht dadurch ein Maschennetzwerk, d.h. viele Knotenpunkte sind mit vielen anderen Knotenpunkten über WLAN verbunden. Ein gut ausgebautes Maschennetz ist dadurch schwer zu zerschlagen. Selbst wenn ein Knotenpunkt ausfällt, ist die Verbindung über einen anderen Knoten sichergestellt. Momentan ist in Hamburg die Knotendichte allerdings noch nicht hoch genug, dass die Knotenpunkte alle autonom per Funk untereinander kommunizieren könnten, deswegen überbrückt man funkfreie Strecken mit Hilfe eines Internettunnel. Aus dem Freifunknetzwerk herraus gelangt man dann über größere Gateways in das Internet und kann ganz normal surfen. Diese Gateways befreien den Routerbesitzer gleichzeit von der Störerhaftung, da diese Gateways z.B. in den Niederlanden stehen oder sogar als Internetprovider angemeldet sind.

Was ich am Freifunken toll finde:

  • Es entsteht ein unabhängies Netzwerk, ein Bürgernetz, ausserhalb der Kontrolle durch staatliche Stellen oder Firmen.
  • Es ist ein offenes Netzwerk, dass jeder erweitern oder auch einfach nur nutzen kann. Z.B. kann sich ein Café einen Freifunkrouter hinstellen und so sorgenfrei seinen Besuchern Internet anbieten.
  • Durch die Benutzung des Internet-Gatways bin ich für den Geheimdienst nicht mehr so einfach zurückzuverfolgen. Ich komme aus den tiefen des Freifunknetzwerkes.
  • Ich kann wieder vernünftig YouTube gucken, da ich über einen Niederländischen Gateway surfe.
  • Es gibt eine aktive Community im Hamburger Freifunk und jeden Montag ein regelmäßiges Treffen.
  • Freifunkrouter kann man als günstige und einfach zu bedienende WLAN-Repeater verwenden. Einfach ein paar hintereinander stellen, den Ersten mit einer Internetverbindung und schon kann man Entfernungen überbrücken und das Netz in Bereiche bringen, wo man es nicht geahnt hat.
  • Das Freifunknetz wird von Enthusiasten entwickelt, ausschließlich mit freier Software und ohne wirtschaftliche Interessen.

Vor 2 Jahren hatte ich es schon einmal versucht einen Freifunkrouter laufen zu lassen, allerdings war damals die Admin-Oberfläche bzw. die Firmware noch etwas kompliziert zu bedienen. Da hat sich einiges getan, eigentlich funktioniert inzwischen so gut wie alles automatisch, so dass jeder Laie sich ein Knotenpunkt einrichten kann.
Viel problematischer damals war allerdings die Tatsache, dass die Bereitstellung des Internet für die Freifunkuser über den eigenen Internetanschluss funktioniert, also man fungierte selber als Internet-Gateway. Dies führt in Deutschland bekanntlich zu rechtlichen Problemen mit der Störerhaftung. Dieses Problem ist seit geraumer Zeit elegant gelöst worden, indem der komplette Datenverkehr per VPN, also verschlüsselt, zu einem großem Internet-Gateway getunnelt wird. So ist es ausgeschlossen, dass der Verkehr auf den eigenen Anschluss zurückverfolgt wird.

Um die Hamburger Firmware, die von der Lübecker abstammt, auf den Router zu bekommen, braucht man ein bestimmtes Modell. Ich habe mich für einen günstigen WR841ND von TP-Link entschieden. Und für eine bessere Ausnutzung der Funkleistung noch ein paar größere Antennen mit 9dBi.

Also vielleicht habt Ihr Lust mitzumachen, einen Router ans Fenster oder den Dachboden zu stellen und Euren Gästen und Nachbarn freies Netz für freie Bürger anzubieten. Je größer das Netz wird, desto robuster ist es auch. Kostenpunkt ca. 30 Euro. Ich helfe Euch gerne oder stelle Euch sogar einen fertig konfigurierten Router hin, wenn Ihr gar keine Arbeit haben möchtet.

Besucht die Seite der Hamburger Community:
http://hamburg.freifunk.net

Das Internet ist frei

Richard Stallman ist nun auch in der ‘Internet Hall of Fame’ vertreten.

Herzlichen Glückwunsch RMS, Du hast es verdient, bitte so weitermachen!

Richard Stallman inducted into the 2013 Internet Hall of Fame

Free Software Foundation founder Richard Stallman today joins the ranks of notable individuals who have been inducted into the Internet Hall of Fame for their significant contributions to the advancement of the global Internet.

Er hat die positiven Seiten des Internet maßgeblich mitzuverantworten, durch seinen unermüdlichen Einsatz für freie Software und freie Kommunikation.

Die meißten Tools und Protokolle des Internet, wie Emailserver, Webserver, Betriebssysteme und Programmiersprachen sind frei im Sinne von Freiheit, jeder darf diese benutzen oder sogar verändern. Dies ermöglicht es erst diese immense Infrastruktur des Netzes aufzubauen.

RMS, Du hast den Freiheitsgedanken in die Softwarewelt getragen, um genau auch dieses Internet der Freiheit zu ermöglichen.
Ohne freie Software hätten wir in Deutschland vielleicht immer noch den Bildschirmtext (BTX).

Und noch gibt es dieses Internet, zumindest in der westlichen Welt..

Google-Mail lokal in HTML konvertieren und speichern

Eine kurze Anleitung wie man seinen Gmail-Account auf die lokale Festplatte unter Ubuntu syncronisiert und diese Mails dann in HTML umwandelt, damit man diese wegarchivieren und leicht öffnen kann.
Prinzipiell eignet sich diese Anleitung für alle IMAP-Konten.

Nach dem PRISM-Skandal, bei dem die NSA die Daten vieler großen amerikanischen Unternehmen wie Google, Microsoft, Apple und viele weitere abschnorchelt und sich der BND merkwürdigerweiße genau in diesem Moment zu Wort gemeldet hat, so etwas doch auch machen zu wollen, bin ich jetzt dabei langsam meine Daten auf meinen eigenen Server zurück zu holen.
Dazu habe ich mir auch einen eigenen Mailserver eingerichtet, um langsam vom Gmail wegzukommen. Natürlich möchte ich die Emails von meinem Googleaccount irgendwie behalten, auch wenn ich diesen später einmal löschen sollte und dafür eignet sich diese Archivierungslösung hier ganz gut.

Geholfen hat mir hierbei diese Anleitung, allerdings muss man noch ein paar Ergänzungen vornehmen.

1. Benötigte Tools installieren

Das Ubuntu Repository hält alle benötigten Tools bereit.

offlineimap

Mit ‘offlineimap’ wird das IMAP-Konto von Google Mail mit der lokalen Festplatte syncronisiert und es werden alle Emails herruntergeladen.

$ apt-get install offlineimap

mhonarc

Mhonarc erlaubt es einzelnde Maildir-Ordner, welches offlineimap verwendet, mit den dort enthaltenden Emails in HTML zu konvertieren.

$ apt-get install mhonarc

2. Konfigurieren von offlineimap

Zuerst sollte sichergestellt sein, dass in den Settings des Gmail-Accounts, das Abrufen mittels IMAP erlaubt wurde.

Nun erstellt Ihr in Eurem Homeverzeichniss die folgende Datei ‘~/.offlineimaprc’.
`deineemailadresse@gmail.com` bitte ersetzen.

~/.offlineimaprc
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[general]
accounts = Gmailaccount

[Account Gmailaccount]
localrepository = Local
remoterepository = Remote

[Repository Local]
type = Maildir
localfolders = ~/Gmailaccount

[Repository Remote]
type = Gmail
remotehost = imap.googlemail.com
remoteuser = deineemailadresse@gmail.com
sslcacertfile = /etc/ssl/certs/ca-certificates.crt

3. Konfigurieren von mhonarc

Da mhonarc nicht so gut mit den verschieden Ordner des Maildir umgehen kann, brauchen wir noch ein kleines Hilfskript, welches ich auf der oben genannten Seite von Ben gefunden habe. Ihr könnt dies auch in Eurem Homeverzeichniss speichern.

~/maildir2mhonarc.sh
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# author: ben lumley
# usage: ./maildir2mhonarc.sh <source maildir root path> <destination path>
mailroot=$1;
archive=$2;
find $mailroot -type d -regex ".*\(new\|cur\)" -exec mhonarc -mhpattern '^[^\.]' -add {} -outdir $archive \;

Und nur noch ausführbar machen mit chmod 755 maildir2mhonarc.sh.

4. Download und Konvertierung der Mails

Jetzt bist Du bereit, um Deinen Gmail-Account zu archivieren.

Download der Emails

$ offlineimap

Es sollte nun nach Deinem Mailpasswort gefragt werden.
Wenn Dein Konto schon ein wenig älter ist dauert es nun ein bisschen.

Konvertierung der Mails

Erstelle den Zielorder:

$ mkdir GmailaccountHTML

Führe das Skript aus:

$ ./maildir2mhonarc.sh Gmailaccount GmailaccountHTML

Fertig!
Nun kannst Du die Email im HTML-Format wegspeichern und später bei Bedarf mit jeden HTML-Anzeigegerät darauf zugreifen.

Es sind Deine Daten.

Hecht im Osterbekkanal

An diesem angenehm warmen Abend mit Temperaturen um die 24 Grad entschloss ich mich noch einmal kurz vor die Tür zu gehen, um zu sehen ob ich nicht vielleicht einen ordentlichen Barsch an Land ziehen kann.
In Alufolie gegrillt wäre das ja ein schöner Abschluss des Tages geworden.

Ich ging also an meinen Anleger des Osterbekkanals, an dem ich auch wohne, gegenüber vom Freundlich & Kompetent. Dort saßen auch schon ein paar Leute und tranken Bier. Das finde ich gut, denn man kommt meistens ins Gespräch, wenn ein Fisch anbeisst.
Leider wird das Gebäude des FuK ja nächstes Jahr abgerissen, aber das ist eine andere Geschichte.

Als Rute habe ich eine mittelleichte Spinnrute in 2,70cm Länge mitgenommen, eine Balzer IM6. Auf diese Rute habe ich damals als Kind lange gespart, sie kostete pro Zentimeter eine Mark, also 270 Mark.
Die Schnur war eine billige monofile 0,25mm mit geringer Tragkraft, aber dafür braun und somit unsichtbar für die Fische.

Zuerst habe ich einen kleinen Spinner in Größe 1 montiert, Barschfarbend.
Schon beim ersten Wurf hat ein kleiner Barsch angebissen. Das wiederholte sich ein paar mal, dann wurde es mir zu bunt und
Größe 1 war zu klein. Vielleicht kann ich mit einem knallroten Mepps in Größe 3 ein kapitaleren Fangen.

Geworfen habe ich diagonal in Richtung Kanalmitte und habe dann absinken lassen. Der Kanal ist am Ufer knappe 30cm tief, in seiner Mitte erreicht er aber bis zu 3 Meter Tiefe, bei einer Breite von ca. 10 Metern! Dadurch muss man beim Einholen natürlich darauf achten, dass der Köder auch entsprechend hochgeholt wird, sonst ist der Hänger vorprogrammiert.

Und dann passierte es, ich dachte zuerst ich hätte einen Hänger, aber schnell war mir klar, dass dies ein Hecht sein müsste.
Bald kam er auch an die Oberfläche und schoss ein paar Meter quer durch den Kanal, meine Rollenbremse surrte.
Als ich ihn einigermaßen rangeholte hatte, gab es dann auch noch den vielbesagten Hechtsprung in die Höhe.
Ein ganz schönes Kraftpaket mit nur 50cm.
Nach ein paar Minuten war der Gute dann allerdings so müde, dass ich ihn mit der Hechtzange greifen und den Haken entfernen konnte. Nach einem Fotoshooting mit Hilfe eines Passanten wurde er dann wieder in seinen Osterbekkanal entlassen, denn das Gewässer braucht seine Hechte, damit es nicht verbuttet. Ausserdem schmeckt der Hecht hier nicht so gut, er nimmt den Geschmack des Gewässers an.

Hecht im Osterbekkanal

Kein großer Barsch, dafür ein toller Hecht! Ein schöner Abend und im Freundlich & Kompetent hatte man etwas zu erzählen. Die Open Stage war an diesem Abend übrigends auch besonders gut, mit toller Stimmung!